Anglophone Gender Studies

Lehre

Die Professur deckt, unter besonderer Berücksichtigung von Gender als Analysekategorie und Forschungsgegenstand, das Fach Amerikanistik in seiner historischen und medialen Breite ab. Die Schwerpunkte der Professur liegen dabei auf der Vermittlung Gender als Diskurs- und Wissenskategorie, feministischer Theorie, Fragen und Zugängen der Queer Studies, und Analysefähigkeiten im Bereich Gender und Medialität, insbesondere auch Digitalität. Die Lehrveranstaltungen am Institut für Anglistik und Amerikanistik vermitteln kultur- und literaturwissenschaftliche Grundlagen für die reflektierte Auseinandersetzung von Studierenden mit literarischen und popkulturellen Texten sowie historischem Primärmaterial (z. B. Briefe und Zeitschriften). Darüber bietet die Professur interdisziplinäre Lehre im Modul Gender Studies (BA Optionale Studien) an. Hier steht die Vermittlung der Kernthemen der Geschlechterforschung und deren interdisziplinäre Relevanz im Vordergrund sowie die Reflektion über die Rolle der Public Humanities als aktive Teilnahme an gesellschaftlichen und medialen Diskursen über Geschlecht und Sexualität.

 

Forschung

Das Forschungsprofil ist geprägt durch die interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forschung und den Fokus auf Aspekte der Gender und Queer Studies in der Auseinandersetzung mit US-amerikanischer Geschichte, Kultur und Gesellschaft von ca. 1850 bis heute. So beleuchtet das laufende Forschungsprojekt „Gossip in Nineteenth-Century US American Literature and Culture,” inklusive des digitalen Projektes ArchivalGossip.com, den Nutzen und Wert von Tratsch als intimem Wissen in öffentlichen Kontexten. Die einzelnen Analysegegenstände reichen dabei von der Entwicklung von Massenmedien im 19. Jahrhundert über die Geschichte der celebrity und transnationaler Mobilität hin zur differenzierten Auseinandersetzung mit der (Selbst-)Darstellung von Geschlecht und (queerer) Sexualität in Autobiographien, Kolumnen von und über Frauen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit realistischer Literatur der Jahrhundertwende und deren Fortschreibung bzw. Subversion gesellschaftlicher Normen und Prozesse. Prof. Dr. Katrin Horn ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Edith Wharton Review  und des Bandes „Translations and Adaptions“ in der Reihe The Complete Works of Edith Wharton (Oxford UP, 2026), wo erneut transnationale Übersetzungs- und Kommunikationsprozesse im Zentrum des Interesses stehen.

Ergänzt werden diese historischen Forschungsbereiche durch die kritische Reflektion der Repräsentation von Queerness und Feminismus in zeitgenössischer Populärkultur. Ein verbindendes Element zur Auseinandersetzung mit Tratsch ist dabei die Beschäftigung mit Camp im Kontext affektiver Gemeinschaften und wissensbasierter Differenzkategorien (Stichwort „Insider Knowledge,“ siehe die MonographieWomen, Camp, and Popular Culture. Series Excess, welche Beispiele aus Fernsehen, Film, und Popmusik beinhaltet). Die Illustration der Verbindung von queerer Repräsentation und wissensbasierten Machtgefällen prägt die Beschäftigung mit medialer (De)Konstruktion der „epistemology of the closet“ (Sedgwick) im Rahmen des DFG-Netzwerkes The Failure of Knowledge – Knowledges of Failure. Feministische Analysen audiovisueller Medien sowie die Analyse von medialem (Post)Feminismus bilden ein weiteres Element des Forschungsprofils.

In Forschung und Lehre kooperiert die Professur mit den anderen Mitgliedern des Instituts für Anglistik und Amerikanistik und dem Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung.

Kontakt

Prof. Dr. Katrin Horn

Sekretariat

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