The Language of Love and Hate
Emotionen im Spiegel der Sprache
Sprache ist mehr als ein Kommunikationsmittel – sie spiegelt unsere Gedanken, Gefühle und kulturellen Werte wider. Das Forschungsprojekt The Language of Love and Hate in English, German and French widmet sich der Frage, wie sich die Konzepte „Liebe“ und „Hass“ sprachlich entfalten und verändern – und wie diese Entwicklung mit unserem Denken und gesellschaftlichen Wandel verknüpft ist.
Im Zentrum steht die semantische und konzeptuelle Darstellung zweier gegensätzlicher Emotionen, deren Bedeutung sich über die Jahrhunderte gewandelt hat. Die Studie untersucht, wie sich diese Veränderungen in der englischen Sprache – insbesondere im britischen und amerikanischen Englisch – vollzogen haben und vergleicht sie mit entsprechenden Entwicklungen im Deutschen und Französischen.
Dabei wird deutlich: Emotionen sind nicht nur individuell erlebt, sondern auch kulturell geprägt. Die sprachliche Darstellung von Liebe und Hass offenbart, wie sich gesellschaftliche Einstellungen und Wahrnehmungen im Laufe der Zeit verschieben – und wie metaphorische Konzepte diese Veränderungen strukturieren und greifbar machen.
Forschungsfokus
Das Projekt verbindet kognitionswissenschaftliche Ansätze mit kontrastiver Sprachforschung und verfolgt eine historische Perspektive. Es analysiert, wie Bedeutung, Kontext und mentale Prozesse zusammenwirken und wie sich diese Dynamik in der metaphorischen Sprache niederschlägt.
Kognitive Linguistik als theoretischer Rahmen
Die Untersuchung basiert auf der Kognitiven Linguistik, die Sprache als integralen Bestandteil menschlicher Kognition versteht. Sie betrachtet metaphorische Konzepte nicht nur als sprachliche Phänomene, sondern als Ausdruck grundlegender Denkstrukturen. So wird deutlich, wie tief Emotionen wie Liebe und Hass in unserem sprachlichen und kulturellen Gedächtnis verankert sind.
Ein interdisziplinärer Beitrag
Mit ihrer Verbindung von Semantik, Kognitionsforschung und historischer Sprachbetrachtung leistet die Studie einen innovativen Beitrag zur Erforschung emotionaler Konzepte. Sie zeigt, wie Sprache unsere Wahrnehmung von Gefühlen formt – und wie sich diese Wahrnehmung im Wandel der Zeit verändert.
Publikationen und Ausblick
Eine Buchpublikation, die die zentralen Ergebnisse des Projekts zusammenfasst, wurde bereits von Cambridge University Press unter Vertrag genommen. Darüber hinaus sind weitere wissenschaftliche Artikel geplant, die einzelne Aspekte der Studie vertiefen und neue Impulse für die kognitive und kontrastive Emotionsforschung geben.
Landmann, Julia. (unter Vertrag). The Linguistic History of Love and Hate: A Cognitive-Contrastive Approach. Cambridge: Cambridge University Press.